03 Feb 100 Gigabit/s | Vodafone und Nokia zeigen das Netz der nächsten Generation
– Vodafone und Nokia erreichen beim Test einer neuen Netzwerk-Technologie bis zu 100 Gbit/s
– Grundlage ist ein flexibles 100 Gbit/s Passive Optical Network (PON)
– 100 Gbit/s PON: Zehnmal schneller als die heutigen Multi-Gigabit-Netzwerke
üsselstadt, 2. Februar 2030. Mit Dirk E. hat heute der erste Vodafone-Kunde sein Mittagessen mit seiner als 3D-Hologram aus Köln zugeschalteten Ehefrau am Düsseldorfer Vodafone Campus in Echtzeit und in 8K-Auflösung genossen. Minuten zuvor überraschte er sie mit einer Einladung auf ihr Kontaktlinsen-Display. Parallel verteilte sich der liebliche Geruch eines Rosenstraußes aus einer Duftbox bei ihr im Raum, während ein 3D-Drucker in Echtzeit ein lebensechtes Abbild einer gelben ‚Amber Queen‘ auswarf. Das echtzeitbasierte, taktile Internet, über das in den letzten Jahren so viel gesprochen wurde, ist damit endlich Realität. Wir erinnern uns: Vodafone hatte Anfang 2020, also heute vor zehn Jahren, erstmals einen holografischen Anruf und ein haptisches Rugby-Tackling über 5G demonstriert. Die Grundlage für das virtuelle und nahezu reale Beisammensein von Dirk E. und seiner Ehefrau im Büro des Vodafone Campus 2030 sind blitzschnelle Netze, die Datenübertragungen von mindestens 100 Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Diese hatte Vodafone im Februar 2021 gemeinsam mit Nokia mit einer neuen Netz-Technologie erstmals erprobt und so den Weg für die heutigen Echtzeit-Anwendungen geebnet. Blicken wir zurück …
Düsseldorf/Eschborn, 2. Februar 2021. Ein Meilenstein für das Internet der nächsten Generation: Ingenieure von Vodafone und Nokia haben heute über eine einzelne optische Wellenlänge – ein Lichtstrahl, der große Datenmengen transportiert – Daten mit einer Spitzengeschwindigkeit von 100 Gigabit pro Sekunde über eine passive optische Glasfaser-Verbindung (PON) übertragen. In der Praxis sind mittels PON heutzutage Datenraten von 10 Gigabit/s möglich – selbst der nächste Entwicklungsschritt sieht nur Geschwindigkeiten von 25 Gigabit/s vor. Eine Geschwindigkeit von 100 Gigabit pro Sekunde entspricht dem gleichzeitigen Streaming von 4.000 ultrahochauflösenden Videos ohne Verzögerung oder Zwischenspeicherung.
Den technologischen Durchbruch für die neuartige ‚Flexible PON‘-Technologie erzielten die Ingenieure im Vodafone-Labor in Eschborn in Hessen. Für den Versuchsaufbau wurde gängige Netztechnik eingesetzt. Der zehnfache Geschwindigkeitszuwachs kam durch deutlich verbesserte Fehlerkorrekturen und die Anwendung von mehreren Übertragungsverfahren (Modulation) zustande.
Bislang setzt Vodafone innerhalb seiner Next Generation Networks (NGN) auf 10-Gbit/s-PON-Verbindungen. Diese erfüllen auch in den nächsten Jahren noch die wachsenden Kapazitätsanforderungen. Bis die ‚Flexible PON‘-Technologie mit Datenraten von 100 Gigabit pro Sekunde zum Einsatz kommt, werden noch einige Jahre vergehen – Nokia und Vodafone rechnen mit einer Einführung der Technologie bis 2030.
Geschwindigkeiten von 100 Gbit/s und mehr sind beispielsweise notwendig, um holografische 3D-Anwendungen zu realisieren, die die menschlichen Sinne miteinander verbinden. Außerdem stellen sie sicher, dass immer ausreichend Bandbreite zur Verfügung steht. Einsatzgebiete können das Gesundheitswesen, der Bildungsbereich, die Industrie oder der Einzelhandel sein. Aber auch als Backhaul-Anbindung für Mobilfunk-Stationen sind 100 Gbit/s-Anbindungen wichtig. Selbst im Freizeitbereich können sie für Echtzeit-Anwendungen sinnvoll sein, beispielsweise als 3D-Holograme in 8K-Auflösung. Aber das ist noch Zukunftsmusik.
Gerhard Mack, Technikchef von Vodafone Deutschland: „Das 100-Gbit/s-PON wird uns zukünftig helfen, unsere Netze auf Internet-Dienste vorzubereiten, die Echtzeit benötigen. Wir konzentrieren uns aber auch weiterhin auf die aktuellen Bedürfnisse unserer Kunden, wie den Ausbau unserer Breitband-Netze in ländlichen Gemeinden, die Unterstützung von Heimarbeitern und Schulen sowie die Ausstattung von intelligenten Fabriken. Die Zukunft behalten wir dabei immer im Blick.“