13 Okt 4. Gigabit-Symposium: Branche mahnt kluge Konzept für Gigabit-Ausbau an
Der Weg zur Gigabit-Gesellschaft muss flankiert werden durch einen konsequenten Bürokratieabbau, eine gezielte Nachfrage-Förderung sowie durch eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren. Nur so kann ein beschleunigter Glasfaserausbau, insbesondere auf dem Land, ermöglicht werden. Mit diesen Kernbotschaften eröffneten die vier großen Branchenverbände ANGA, BUGLAS, eco und VATM das vierte gemeinsame Gigabit-Symposium Anfang September in Berlin.
Wie können die Erwartungen der deutschen Wirtschaft erfüllt werden, den gleichen Wettbewerb, den sie heute auf Kupfernetzen gewohnt ist, auch auf den Glasfaseranschlussnetzen der Zukunft anbieten zu können? Wie wird auf den besten Netzen künftig Wettbewerb und Open Access garantiert anstatt neue Monopole zu etablieren? Unterstützt die Politik das Engagement der Branche, mit Hilfe von Vouchern die Nachfrage nach FTTB/H-Anschlüssen deutlich anzukurbeln und damit Ausbau und Digitalisierung gleichermaßen voranzubringen? Wo müssen Verfahren geändert und vereinfacht werden, damit der Netzausbau deutlich beschleunigt wird? Diese wichtigen Fragen standen im Mittelpunkt der Diskussionen.
Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), betonte in seiner Keynote vor vollem Haus in den Reinhardtstraßen-Höfen, dass Investitionsschutz statt Investitionshemmnissen das Ziel sei. Erstmals sprach der Staatssekretär auch über den gerade frisch veröffentlichten 5-Punkte-Plan Mobilfunkstrategie. Um den Gigabit-Ausbau zu beschleunigen, setze sich das Ministerium unter anderem für die Techniken Micro- und Minitrenching ein und befürworte die Option, Glasfaser-Verlegung via oberirdischer Leitung zu ermöglichen.
Im Anschluss an die Keynote diskutierte die Bundestagsabgeordnete Nadine Schön (CDU/CSU) mit Dr. Christoph Clément von Vodafone über den Stand beim Gigabit-Ausbau 2025. Um die Frage, wie man am besten Investitionen und Wettbewerb in den digitalen Netzen sichert, ging es im Panel mit Stefan Schnorr, Bundeswirtschaftsministerium, und David Zimmer von inexio. Staatssekretär Klaus Vitt vom Bundesinnenministerium stand mit Jan-Peter Meyer-Kahlen von Ericsson Rede und Antwort zum Thema „IT-Sicherheit in Gigabit-Netzen“. Valentina Daiber, Telefónica, diskutierte mit Dr. Mario Rehse vom neuen Mobilfunk-Netzbetreiber 1&1 Drillisch und Theo Weirich, wilhelm.tel, über die Situation bei 4G und die Rahmenbedingungen beim „Zukunftsmotor 5G“. Einige Eindrücke finden Sie im kurzen Video und in der Fotogalerie.
(Foto: Beatrice Staib)