27 Mai Glasfaserausbau in Deutschland: Gemeinsames Presse-Statement von BREKO und VATM
Telekom-Chef Timotheus Höttges hat anlässlich der heutigen Hauptversammlung der Deutschen Telekom die Behauptung aufgestellt, die Wettbewerber des Bonner Ex-Monopolisten würden „in einer Tour (…) kritisieren und jammern“ anstelle selbst in den Breitbandausbau zu investieren.
BREKO und VATM, die nahezu alle Festnetz-Wettbewerber auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt vertreten, weisen diese Behauptung energisch zurück. Der Ausbau mit ultraschnellen Glasfaseranschlüssen bis zum Gebäude (FTTB) oder bis direkt in die Wohnung (FTTH) wird mit großem Abstand durch die alternativen Netzbetreiber vorangetrieben. Nach Zahlen des BREKO erfolgen derzeit (Stand: Mitte 2015) über 80 Prozent des Glasfaserausbaus (FTTB / FTTH) in Deutschland durch die alternativen Netzbetreiber. Die Telekom gibt zwar immer wieder Glasfaserkilometer an, dabei handelt es sich aber im Wesentlichen nicht um die Verlegung von direkten Glasfaseranschlüssen (FTTB / FTTH) – vielmehr zählt der Konzern seine FTTC-Anschlüsse (VDSL / VDSL Vectoring) hinzu.
BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers und VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner betonen daher ganz eindeutig: „Ohne das Engagement der alternativen Netzbetreiber wird der flächendeckende, direkte Glasfaserausbau in Deutschland nicht gelingen. Das weiß auch Timotheus Höttges sehr genau.“
Das gelte insbesondere auch mit Blick auf die erforderlichen Investitionen in Deutschland. Laut Zahlen der Bundesnetzagentur tragen die Wettbewerber hierzulande seit vielen Jahren mehr als die Hälfte der Investitionen in den TK-Markt. „Der Monopolantrag der Telekom für den Vectoring-Ausbau in den nahezu 8.000 Nahbereichen der Hauptverteiler führt jedoch gerade zu großer Verunsicherung bei den alternativen Investoren“, unterstreicht VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner.
Um eine Abhängigkeit von fremder Infrastruktur zu vermeiden, setzen die alternativen Netzbetreiber auf eine von der Telekom unabhängige, reine Glasfaser-Infrastruktur bis zum Gebäude oder die Wohnung. „Anders als die Deutsche Telekom versuchen wir – wo immer es wirtschaftlich möglich ist – den Zwischenschritt über VDSL Vectoring zu vermeiden und die Glasfaser gleich bis ins Haus zu legen“, sagt BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers.
Herzliche Grüße aus Köln und Berlin,
Corinna Keim (VATM) und Marc Kessler (BREKO)