04 Mai Weiter steigend: Zahl der Kooperationen im Glasfasermarkt
Weit mehr als 100 Kooperationen zwischen TK-Unternehmen bilden ein wichtiges Fundament für den Glasfaserausbau in Deutschland. Zu den Treibern von Open Access und einer intensiven Zusammenarbeit gehören die VATM-Mitgliedsunternehmen 1&1-Versatel, vitroconnect und Plusnet, die unmittelbar und ohne zusätzliche Plattformen oder vertragliche Bindungen die technologische Basis für die Vermarktung von FTTB/H-Glasfaseranschlüsse anbieten.
Längst reicht das Spektrum der Zusammenarbeit von großen, leistungsstarken bis hin zu kleineren Unternehmen, für die jüngst 1&1 Drillisch eine Initiative zur Vermarktung ihrer Netze gestartet hat. Auf Kooperationspartner setzen aber auch viele Kommunen. Im Rahmen von sogenannten Betreibermodellen geht es nicht nur um die Vermarktung, sondern auch darum, möglichst das Eigentum an der häufig geförderten Infrastruktur zu erwerben. Mit starken Partnern wie etwa der Vodafone werden mögliche Risiken für kommunale Unternehmen minimiert. Mit dem möglichen späteren Verkauf generieren die Kommunen zudem Gewinne und müssen sich nicht dauerhaft im extrem schnelllebigen Telekommunikationsmarkt engagieren.
Die mit Abstand größte Gruppe bilden aktuell Investoren oder Infrastrukturfonds, die z. B. die Deutsche Glasfaser und inexio mit 7 Milliarden Euro im Ausbau der Glasfasernetze vornehmlich im eher ländlichen Bereich unterstützen. Im Rahmen der vielfältigen Geschäftsmodelle spielen zudem die Versorgung von Geschäftskunden und von Mobilfunkstandorten eine wichtige Rolle. Auch Bahn und Energieversorger engagieren sich über Tochterunternehmen. Dazu gehören die jüngst gegründete Bahn-Tochter DB broadband ebenso wie das Energie-Tochterunternehmen GasLINE, das seit langem zu den wichtigsten Versorgern von Mobilfunkstandorten gehört. Mit regionalen Unternehmen wie DNS:NET im Raum Berlin oder der EWE Tel im Norden Deutschlands bis hin zu den größten deutschlandweiten Festnetz- und Mobilfunkanbietern steht der VATM mit seinen Verbandsmitgliedern für die mit Abstand größten Investitionen im Markt und für Kooperationen mit den meisten angeschlossenen Kunden.
Doch nahezu keine der erfolgreichen Kooperationen wäre ohne eine besondere Schnittstelle, die äußerst komplex ist, möglich. Voraussetzung für die Zusammenarbeit ist in den meisten Fällen die S/PRI-Schnittstelle (Supplier/Partner Requisition Interface). Sie ist es, die überhaupt eine effiziente Nachfrage der Ressourcen beim Partnerunternehmen ermöglicht, und dabei ohne wiederkehrenden Entwicklungsaufwand. Für den VATM ist die langjährige Unterstützung der zukunftsweisenden Idee, eine marktweite Schnittstelle einzuführen, ein besonderes Anliegen.
Dass die Zahl der Kooperationen weiter steigen wird, liegt vor allem daran, dass immer mehr Unternehmen auf dieser vorhandenen und im Markt akzeptierten gemeinsamen Basis der Schnittstellen operieren. Die stetig wachsende Mitgliederzahl des Arbeitskreises Schnittstellen & Prozesse spricht für sich.
Wie standardisierte Schnittstellen den Antrieb für Kooperationen bilden, lesen Sie hier ausführlich im Beitrag des Arbeitskreis-Sprechers André Rochlitzer-Marquier aus dem neuesten VATM-Jahrbuch 2020.