26 Jun Virtuelle Jam-Sessions, smarte Städte und Fabriken der Zukunft: Ericsson Innovation Day in Aachen stellt 5G-Anwendungen für Konsumenten und die Industrie 4.0 in den Mittelpunkt
Virtuelle Jam-Sessions, smarte Städte und Fabriken der Zukunft: Ericsson Innovation Day in Aachen stellt 5G-Anwendungen für Konsumenten und die Industrie 4.0 in den Mittelpunkt
- Virtuelle Jam-Session: Rund 1.400 Kilometer voneinander entfernte Musiker spielen in Echtzeit zusammen als Band
- Smarte Städte: Vernetzte Straßenlaternen helfen bei der Parkplatzsuche und unterstützen beim Kampf gegen Luftverschmutzung
- Materialtransport 4.0: Gemeinsam mit der SICK AG werden fahrerlose Transportfahrzeuge für den Materialtransport in Fabriken per Mobilfunk aus der Ferne gesteuert
Aachen/Düsseldorf, 26. Juni 2018. Von Aachen aus mit den Arbeitskollegen in Schweden als Live-Band jammen? Sich von einer smarten Straßenlaterne den Weg zum nächsten Parkplatz weisen lassen? Per Mobilfunk gesamte Fabriken vernetzen? Dass all das mit 5G und LTE möglich ist, demonstriert Ericsson mit Partnern beim Innovation Day am 26. und 27. Juni im Eurolab bei Aachen, dem Ericsson Forschungs- und Entwicklungszentrum in Deutschland. Im Fokus stehen in diesem Jahr 5G-Anwendungen für den Konsumenten und die Industrie 4.0. Neben den Ericsson-Experten geben auch Referenten von Bosch, der Deutschen Telekom und Vodafone spannende Einblicke zu spannenden Entwicklungen der Branche.
Alles begann mit einem italienischen Ericsson-Mitarbeiter, der nach einem Standortwechsel in das 45 Nationen beheimatende Eurolab in Aachen weiterhin mit seinen Freunden in Italien als Band jammen wollte. Also versuchte man sich via Smartphone virtuell zusammenzuschalten. Im Gegensatz zu einem Sprachanruf wirkt sich allerdings die Zeitverzögerung des Übertragungssignals (Latenz) bei Musik schon nach 20 Millisekunden auf das Zusammenspiel und den Hörgenuss aus. Ein Zusammenspiel war nicht möglich. Dass sich das mit 5G ändert, beweisen vier Musiker beim Innovation Day, die zwar in verschiedenen Gebäudeteilen des Eurolabs spielen, jedoch eine Distanz von 1.400 Kilometern simulieren. Neben solch – im wahrsten Sinne des Wortes – musikalischen Spielereien demonstrieren die Experten auch Fälle, die den Alltag von nicht-musikalischen 5G-Nutzern erleichtern werden.
„In diesem Jahr freuen wir uns darüber, unseren Gästen ein paar waschechte Konsumentenbeispiele für 5G demonstrieren zu können“, erläutert Stefan Koetz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ericsson GmbH. „Denn im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung, dass 5G nur Anwendung bei Unternehmen finden wird, glauben wir, dass auch für den Normalnutzer einiges drin ist.“ So erläutert das Start-up Sonah gemeinsam mit Ericsson, wie man mit Hilfe von Sensoren, Mobilfunk und Straßenlaternen eine Stadt zur Smart City macht. Einmal an die Laternen angebracht, speisen die Sensoren die App zur Parkplatzsuche fortlaufend via Mobilfunk mit Infos rund um freie Parkplätze. Durch die Laternen hängen die Sensoren hoch genug, um vor Vandalismus geschützt zu sein und werden hierdurch gleichzeitig mit Strom versorgt. Da das System als Plattform funktioniert, sind auch Nutzungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die breitflächige Überwachung der Luftqualität denkbar.
Ein anderes spannendes Beispiel für Konsumenten wie für Netzbetreiber ist ein Netz, das mit künstlicher Intelligenz am Netzrand ausgestattet ist. Die Möglichkeiten für Augmented Reality könnten den Netzbetreibern neue Geschäfts-felder erschließen. In der Edge-Cloud (dezentrale Recheneinheit) des Netzes erkennt die Intelligenz vorher einprogrammierte Muster in einem Video-Livestream – kurzum, sie kann beispielsweise einen Stuhl von einem Menschen unterscheiden und blendet diese Information mit der prozentualen Wahrscheinlichkeit der Identifikation via Augmented Reality ein. Je häufiger die Edge-Cloud nun Personen im Kamerabild erfasst, desto genauer wird diese Identifikation. Die Cloud ist sozusagen selbstlernend. In der Praxis könnte so ein Tourist mit Augmented-Reality-Brille den Kölner Dom betrachten und gleichzeitig eingeblendet bekommen, dass das Bauwerk rund 157 Meter hoch und seit 1996 UNESCO-Weltkulturerbe ist. Bei bisherigen mobilen Augmented-Reality-Lösungen ist das nur mit starker Zeitverzögerung möglich.
Aber nicht nur der Konsument steht im Fokus des diesjährigen Innovation Day. Auch das Thema Industrie 4.0 spielt bei der Leistungsschau der Ericsson-Experten eine tragende Rolle. Gemeinsam mit der SICK AG wird ein fahrerloses Transportfahrzeug für den Materialtransport in Fabriken vorgestellt, das aus der Ferne über neuesten Mobilfunk gesteuert wird. In Zeiten einer immer flexibler werdenden Produktion, die hoch-automatisiert ist und seine Produktionsanlagen häufig neu ausrichtet, sind die Vehikel ein wichtiger Bestandteil. Auf großen Werksgeländen kann so ein und der selber Fahrer direkt auf verschiedene Fahrzeuge zugreifen und sie steuern. Dazu wird Sebastian Heidepriem, Head of Wireless Technologie bei der SICK AG, die Industrieanforderungen an 5G diskutieren. Neben den verschiedenen Demonstrationen wird auch Andreas Müller (Head of Communication and Network Technology bei Bosch Corporate Research und Vorsitzender des Konsortiums 5G Alliance for Connected Industries and Automation) die Sicht der Industrie auf die 5G-Technologie als Gastreferent vorstellen. „Die Industrie 4.0 wird sehr wahrscheinlich das spannendste 5G-Anwendungsfeld werden – denn mit nur geringen Investitionen kann ein enormes wirtschaftliches Potenzial erschlossen werden, das durch ein beispielloses Maß an Flexibilität, Vielseitigkeit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit von 5G entsteht“, erklärt Müller. „In der Tat benötigt Industrie 4.0 nicht unbedingt eine leistungsfähige 5G-Infrastruktur im ganzen Land, sondern nur innerhalb einer Fabrik oder eines Werks. Dies sind typischerweise hochgradig kontrollierte Umgebungen, die einen soliden Boden für die Erfüllung der oft sehr anspruchsvollen Anforderungen industrieller Anwendungen bilden.“
Neben Müller wird auch Sebastian Heidepriem, Head of Wireless Technologie bei der SICK AG, die Industrieanforderungen an 5G diskutieren. Natürlich sind auch Vertreter der Telekommunikationsbranche beim Ericsson Innovation Day zu Gast. Franz Seiser (Vice President Technology & Innovation – Core Network and Services, Deutsche Telekom) und Alexander Saul (Director Enterprise Business Unit, Vodafone Germany) geben spannende Einblicke in die Entwicklung der Branche.
„Mit 5G schaffen wir ein Netzwerk, das die kommenden vielfältigen Anforderungen der Gigabit-Gesellschaft sehr viel besser erfüllen können wird als jedes andere Netz zuvor.“ sagt Franz Seiser von der Telekom. „Um diese – teilweise völlig konträren – Anforderungen effizient erfüllen zu können, benötigen wir einen engen Schulterschluss aller beteiligten Unternehmen und Institutionen, nur so können wir die noch vor uns liegenden großen Herausforderungen erfolgreich meistern. Veranstaltungen wie der Ericsson Innovation Day bieten eine hervorragende Plattform, um die dafür benötigte Innovation gemeinsam voran zu treiben.“
„Als Weltmarktführer beim Internet der Dinge treiben wir die Entwicklung von 5G gemeinsam mit den führenden Forschern und der Industrie massiv voran“ so Alexander Saul, Firmenkundenchef bei Vodafone. „Schon heute vernetzen wir bereits mehr als 68 Millionen Maschinen per Mobilfunk und mit 5G können dank Reaktionen in Echtzeit und Geschwindigkeiten im Gigabit-Bereich Milliarden von Maschinen vernetzt werden.“
Über das Ericsson Eurolab
Das Eurolab in Aachen wurde 1991 gegründet, um im Rahmen der Forschung rund um die zweite Generation des Mobilfunks einen Entwicklungsstandort im Herzen Europas zu etablieren. Seitdem wurde jede Generation des Mobilfunks bis heute von hier aus begleitet.
Aktuell wird an der aufkommenden Mobilfunk- und Netztechnologie 5G geforscht. Eines der ersten 5G-Testnetzwerke, das 5G End-to-End-Proof of Concept Network, steht ebenfalls im Eurolab. Hier kann Ericsson gemeinsam mit Kunden aus der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche sowie aus der Industrie Anwendungsfälle für 5G testen. Die angeschlossene Ericsson Garage versteht sich als Inkubator und Co-Working-Space, in dem eine Lean-Start-Up-Kultur gepflegt wird. Hier können die Entwickler neue Ideen ausprobieren und gegebenenfalls in die Produktentwicklung bei Ericsson einbringen.
Über Ericsson
Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs werden über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Mit innovativen Lösungen und Dienstleistungen arbeitet Ericsson an der Vision einer vernetzten Zukunft, in der jeder Einzelne und jede Branche sein / ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.
Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 101.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern zusammen. 2017 erwirtschaftete Ericsson einen Umsatz von 20,9 Milliarden Euro (201,3 Milliarden SEK). Ericsson ist an der NASDAQ OMX in Stockholm und der NASDAQ in New York gelistet.
In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 1.800 Mitarbeiter an 11 Standorten – darunter rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.
Bildhinweis, v.l.n.r.: Jan-Peter Meyer-Kahlen (Leiter des Ericsson-Entwicklungszentrums Eurolab) und Stefan Koetz (Vorsitzender der Geschäftsführung der Ericsson GmbH) bei der Eröffnung.