02 Mai Neue Netzarchitektur, neuer Netzausrüster: O2 Telefónica und Samsung starten Open-RAN-Netz
O2 Telefónica und Samsung Electronics haben den ersten Mobilfunkstandort in Betrieb genommen, der auf der Open-RAN-Technologie und virtualisiertem RAN (vRAN) beruht. Es ist das erste Mal, dass die 5G-Netztechnik von Samsung in einem kommerziellen Netz in Deutschland eingesetzt wird.
Der Mobilfunkstandort funkt im bayerischen Landsberg am Lech und versorgt Kund:innen mit leistungsfähigem 4G und 5G. In den kommenden Monaten werden die Unternehmen das vRAN- und Open-RAN-Netz auf sieben weitere Standorte in der Region ausbauen.
Im Oktober 2023 kündigten beide Unternehmen an, einen gemeinsamen Fahrplan für mehrere Tests von vRAN- und Open RAN-Technologien zu entwickeln. Nach umfangreichen Tests gehen O2 Telefónica und Samsung nun vom Labor in die Praxis über und starten den ersten Open-RAN-Standort im Livenetz.
„Wir machen einen weiteren großen Schritt bei unserer Open-RAN-Entwicklung. Wir nutzen gemeinsam mit Samsung modernste Open-RAN-Technologien in unserem Mobilfunknetz. Auf dem Weg zum Netz der Zukunft integrieren wir neue Netzwerklösungen, mit denen wir unseren Kundinnen und Kunden eine hervorragende Konnektivität liefern. Open RAN ist ein Baustein, der uns dabei helfen kann, unser Netz stärker zu automatisieren, neue Updates schneller einzuspielen und Netzkomponenten flexibler einzusetzen“, sagt Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von O2 Telefónica.
„Samsung setzt mit seinen innovativen vRAN- und Open RAN-Fähigkeiten neue Maßstäbe für Spitzenleistungen in der Telekommunikationsbranche. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Telefónica sind wir stolz darauf, der wichtigste Partner auf dem Weg von O2 Telefónica zu sein, um eine neue Ära der Konnektivität in Deutschland einzuläuten“, sagt Junehee Lee, Executive Vice President, Head of Global Sales & Marketing, Networks Business bei Samsung Electronics.
Mehr Flexibilität und Automatisierung mit Open RAN und vRAN
O2 Telefónica baut ein noch effizienteres und zukunftssicheres Netz. Dabei setzt der Telekommunikationsanbieter auf moderne RAN-Technologien, offene Schnittstellen und Automatisierung. Open RAN ermöglicht eine größere Flexibilität im Antennennetz. Die Technologie basiert auf offenen Schnittstellen, sodass Netzkomponenten von verschiedenen Anbietern miteinander kombiniert und im Netz integriert werden können. vRAN setzt auf Software und unterstützt damit wiederum die Einführung von cloudbasierten Netzarchitekturen.
Telekommunikationsanbieter können Netzfunktionen besser automatisieren sowie neue Technologien und Dienste schnell und effizient in ihre Netze einspielen. Das ist wichtig für einen beschleunigten Netzausbau und neue digitale 5G-Anwendungen. Dazu zählen Anwendungsfälle, die geringe Reaktionsgeschwindigkeiten erfordern, wie Virtual und Augmented Reality (VR/AR) oder latenzkritische Anwendungen im Geschäftskundensegment.
Samsung bietet moderne und bewährte Netzwerklösungen
Die Unternehmen haben den neuen Mobilfunkstandort nur drei Monate nach der ersten Lieferung der 4G- und 5G-Netzkomponenten erfolgreich in Betrieb genommen. Dabei nutzen sie die Expertise und das Ökosystem von Samsung, das sich bereits bei kommerziellen vRAN- und Open RAN-Implementierungen auf der ganzen Welt bewährt hat.
Das Portfolio von Samsung umfasst für die ersten Implementierungen eine 4G- und 5G-vRAN-3.0-Lösung sowie Open-RAN-konforme Radio Units, die auf niedrigen und mittleren Frequenzbändern funken (700 MHz, 800 MHz, 1,8 GHz, 2,1 GHz, 2,6 GHz und 3,6 GHz). Dazu zählen auch 64T64R Massive MIMO-Antennen. Samsungs fortschrittliches vRAN 3.0 bietet erweiterte Funktionen für verbesserte Energieeffizienz, optimierte Leistung und intelligente Automatisierung.
Im nächsten Schritt werden die Unternehmen eine intelligente Netzwerk-Automatisierungslösung von Samsung einführen, um das Lebenszyklusmanagement der Technik zu steuern – von der Bereitstellung über den Betrieb bis hin zur Wartung. Diese Open-RAN-konforme Automatisierungslösung bietet die Möglichkeit, innovative softwarebasierte Netze schneller auszurollen, da tausende Mobilfunkstandorte gleichzeitig konfiguriert werden können.