Auszeichnung für Vordenker der Telekommunikation: Pioneer Award für Gerhard Fettweis – Inhaber der Vodafone-Stiftungsprofessur

Auszeichnung für Vordenker der Telekommunikation: Pioneer Award für Gerhard Fettweis – Inhaber der Vodafone-Stiftungsprofessur

Eric Kuisch, Thomas Jarzombek, Prof. Fettweis und Prof. Haddadin bei der Eröffnung des 5G Labs in Düsseldorf. © Vodafone

Preispremiere in Bayern. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verlieh gestern erstmals den Pioneer Award. Der mit 300.000 Euro dotierte Preis würdigt außergewöhnliche Leistungen von Technik-Pionieren und geht in diesem Jahr an Deutschlands Mobilfunk-Visionär Gerhard Fettweis. Der Inhaber der Vodafone Stiftungsprofessur ‚Mobile Nachrichtensysteme‘ an der TU Dresden, gilt seit über drei Jahrzehnten als Koryphäe und Impulsgeber im Bereich der Kommunikationstechnologie. In München wurde Fettweis nun unter anderem in Anwesenheit des Bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder für seine Arbeit geehrt.

Seit 1994 ist Fettweis Inhaber der Stiftungsprofessur ‚Mobile Nachrichtensysteme‘ und trägt gemeinsam mit seinem Team zu wesentlichen Revolutionen der Telekommunikationswelt bei. Mit einer einzigartigen Kombination aus akademischem Tiefgang und praxisorientierter Forschung setzte er in den vergangenen Jahrzehnten wegweisende Impulse und zentrale Meilensteine für die Telekommunikation. Fettweis steht mit der Forschung der Professur zum Beispiel hinter maßgeblichen Weiterentwicklungen von Mobilfunkgenerationen wie 5G und 6G. Die Forschungsarbeiten von Fettweis wirken weit über die Telekommunikationsbranche hinaus. Sie schaffen Grundlagen für autonomes Fahren und Echtzeitsteuerung, die schon heute in der Industrie und Drohnenwelt Anwendung finden. Technologien wie diese stärken Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit, ermöglichen eine gezieltere Ressourceneinsparung und eröffnen neue Möglichkeiten für Arbeit und Bildung. Und stellen die Weichen für eine nachhaltigere, digitalere Zukunft Deutschlands.

 

„Der Mobilfunk ist eine zentrale Lebensader unseres heutigen Lebens. Hieran kreativ mitgestalten zu dürfen ist eine der schönsten Herausforderungen als Forscher. Mein Motto: Andere Menschen mitreißen, um im Team mit theoretischem Fundament Probleme mit Realitätsbezug zu lösen.“

 

Der landesweit höchstdotierte Preis für Technikwissenschaften
Der internationale Pioneer Award, auch bezeichnet als bayrischer Nobelpreis, zeichnet den Forscher nun für die technologischen Spitzenleistungen mit großer gesellschaftlicher Bedeutung aus. An der Preisverleihung in München nahmen unter anderem Ministerpräsident Söder sowie Markus Blume, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, teil. Bei dem von der Ulrich L. Rohde Stiftung ermöglichten Preis handelt es sich mit 300.000 Euro um den höchstdotierten Preis für Technikwissenschaften in Deutschland.

Vodafone Professur für digitale Fortschritte
Der Fokus der Stiftungsprofessur „Mobile Nachrichtensysteme“ an der TU Dresden liegt vor allem auf der Forschung und Weiterentwicklung der drahtlosen Kommunikationstechnologie. IC-Implementierungsarchitekturen, Basisbandalgorithmen und drahtlose Netzwerkkapazitäten stellen derzeitige Schwerpunkte der Professur dar. Ursprünglich von Mannesmann Mobilfunk im Jahr 1994 eingeführt und seit Jahren intensiv von Vodafone gefördert, bietet die Vodafone-Professorship außerdem beeindruckende Möglichkeiten für Nachwuchskräfte der Telekommunikationsbranche. Die hochkarätige Forschung und Unterstützung von Start-Up-Gründungen bieten Forschenden eine Plattform, mit der sie Ideen und technische Lösungen im Labor entwickeln und direkt in die Realität umsetzen können.

Über den Preisträger
Geboren wurde Fettweis 1962 in Antwerpen. In Aachen absolvierte er von 1981 bis 1986 sein Elektrotechnik-Studium an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule, wo er anschließend promovierte. Nachdem er als Gastwissenschaftler am IBM Almaden Research Center in San Jose und danach als Projektleiter bei TSCI Inc. tätig gewesen ist, kehrte er nach Deutschland zurück. An der TU Dresden übernahm Fettweis mit nur 32 Jahren als jüngster Professor in Deutschland die 1994 ins Leben gerufenen Stiftungsprofessur „Mobile Nachrichtensysteme“. Seit seiner Tätigkeit als Professor hat Fettweis in seinen Forschungsbereichen mehr als 500 Publikationen und mehr als 30 Erfindungen als Patente eingereicht. Für seine Arbeiten erhielt er mehrfach Auszeichnungen. So nahm er 2016 den VDE-Ehrenring entgegen und wurde zum Mitglied der Leopoldina, der Nationalen Akademie der Wissenschaften, gewählt. Er wurde auch zum Mitglied der Acatech ernannt. 2023 erhielt er den renommierten Gründer-Preis UNIPRENEURS. Erst im letzten Jahr wurde Fettweis als Mitglied in die National Academy of Engineering (NAE) gewählt. Die Aufnahme in die US-amerikanische NAE zählt zu den bedeutendsten beruflichen Auszeichnungen für Ingenieure.