06 Feb EU-Projekt zu 5G-Nachfolgetechnologie: DETERMINISTIC6G entwickelt kritische Teile für 6G-Netze
Der weltweit führende Anbieter von Mobilfunktechnologien Ericsson hat sich mit der Königlichen Technischen Hochschule (KTH) in Schweden und acht weiteren Partnern – unter anderem die Universität Stuttgart – zusammengeschlossen, um eine der wichtigsten Herausforderungen der 5G-Nachfolgetechnologie 6G zu lösen: vorhersagbare End-to-End-Verbindungen zwischen Nutzern, Prozessen und digitalen Abbildungen in der Cyberwelt.
Während 5G-Netze derzeit kommerziell eingeführt werden, arbeiten Forscher an der nächsten Generation von Mobilfunknetzen, die gemeinhin als 6G bezeichnet werden. DETERMINISTIC6G ist ein mit 5,7 Millionen Euro finanziertes Forschungs- und Innovationskonsortium, das von Ericsson und der KTH koordiniert wird. Es wurde im Januar 2023 ins Leben gerufen, um sicherzustellen, dass die Netze neue Anwendungen in den Bereichen Industrieautomatisierung, Fertigung, Verkehr, Medizin und Unterhaltung ermöglichen können. Im Mittelpunkt des Projekts steht das Konzept der deterministischen Kommunikation, das heißt die Gewährleistung von Latenzzeiten und Zuverlässigkeit der Kommunikation. Insgesamt besteht das Konsortium aus zehn Partnern, die führende Mobilfunknetze (Ericsson, Orange) mit visionären Anwendungen und Einblicken in vertikale Ökosysteme (B&R, IUVO und SSSA) kombinieren, gepaart mit führenden Forschungsinstituten (KTH, Universität Stuttgart und Silicon Austria Labs) und zwei hochinnovativen KMU (Cumucore, Montimage).
„Ich setze große Erwartungen in DETERMINISTIC6G, ein 6G-Technologie-Enabler-Projekt, das sich auf deterministische Kommunikation konzentriert. Mit einem einzigartigen Konsortium, das Fachwissen sowohl aus dem kabelgebundenen als auch aus dem Funkbereich vereint, hat DETERMINISTIC6G das Potenzial, die Grundlagen von 6G-Systemen im Hinblick auf zeitkritische Anwendungen zu gestalten“, sagt Magnus Frodigh, Vice President und Forschungsleiter von Ericsson Research.
Die Gewährleistung einer ausreichend zuverlässigen End-to-End-Kommunikation bleibt eine Herausforderung für Mobilfunknetze im industriellen Kontext. Im Rahmen des neuen Projekts werden die technologischen Voraussetzungen entwickelt, die für den Aufbau der so genannten zeitsensiblen Kommunikationstechnologie, welche für 6G benötigt wird, unerlässlich sind. Dadurch wird sichergestellt, dass sie auf möglichst fortschrittliche Weise genutzt werden kann, zum Beispiel in der industriellen Automatisierung.
„Dieses Projekt kann die technologischen Grundlagen für künftige 6G-Systeme schaffen“, fügt James Gross, Professor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der KTH und technischer Leiter des Projekts, hinzu.
Ein zentraler Schwerpunkt des Projekts ist das Zusammenspiel zukünftiger 6G-Netze mit hochgradig zeitsynchronisierten Netzen, dem sogenannten Time Sensitive Networking (TSN). Die Herausforderung dabei ist, dass drahtlose Systeme wie 6G, starken Zufallsschwankungen unterworfen sein können, was mit Technologien wie TSN nicht vereinbar ist. Wie diese Herausforderungen überwunden werden können, ist ein offenes Forschungsproblem.
DETERMINISTIC6G wird dieses Problem durch eine Kombination aus einem neuen drahtlosen Übertragungsdesign und fortschrittlichen Algorithmen für maschinelles Lernen angehen, was zu einer drahtlosen 6G-Übertragung mit deterministischem Latenzverhalten führt. Darüber hinaus wird das Projekt auch Konsequenzen und neuartige Ansätze für die Zeitsynchronisation, die Netzsicherheit sowie die Integration von Rechenknoten in 6G-Systeme untersuchen. Ein letzter Punkt auf der Forschungsagenda ist die Frage, wie künftige Netze auf spätere, bevorstehende Änderungen, die für den Betrieb von Anwendungen wichtig sind, aufmerksam gemacht werden können. Netze wie 6G werden im Vergleich zu den heutigen Netzen über zusätzliche Mittel verfügen, um feinkörnige Informationen über solche Änderungen zu erhalten. Insgesamt werden diese Entwicklungen die Grundlage für die 6G-Vision bilden, um den strengen Anforderungen von Anwendungen gerecht zu werden, die in komplexen Szenarien funktionieren müssen. Alle Neuigkeiten, Veröffentlichungen und andere Ergebnisse des Projekts sind auf der offiziellen Projektwebseite unter www.deterministic6g.eu verfügbar.
Über Ericsson
Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Kerngeschäft ist das Ausrüsten von Mobilfunknetzen. Das Portfolio des Unternehmens umfasst unter anderem die Geschäftsbereiche Networks; Cloud Software and Services sowie Enterprise Wireless Solutions and Technologies & New Businesses. Die Innovationsinvestitionen von Ericsson haben den Nutzen des Mobilfunks für Milliarden Menschen weltweit nutzbar gemacht. Das Unternehmen hilft seinen Kunden dabei, die Digitalisierung voranzutreiben, die Effizienz zu steigern und neue Einnahmequellen zu erschließen.
Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 106.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern zusammen. 2022 erwirtschaftete Ericsson einen Umsatz von 271,5 Milliarden SEK. Ericsson ist an der NASDAQ in Stockholm und New York gelistet.
Ericsson ist an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze beteiligt. Zu den 141 durch Ericsson unterstützten 5G-Livenetzen weltweit zählen unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz. www.ericsson.com/5g
In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2.700 Mitarbeitende an 12 Standorten – darunter rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.
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