04 Feb Ericsson-Studie zu CO2-Abdruck der IKT-Industrie räumt mit Mythen auf
• Der Fußabdruck des Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektors (IKT) bleibt trotz des wachsenden Datenverkehrs bei 1,4 Prozent der weltweiten Emissionen.
• Die CO2-Emissionen pro Person für eine Transatlantik-Hin- und Rückfahrt sind vergleichbar mit 50 Jahren Smartphone-Nutzung.
• Erneuerbare Energien können 80 Prozent des Fußabdrucks der IKT-Branche reduzieren.
Die heute veröffentlichte Ericsson-Studie „Quick guide to your digital carbon footprint“ analysiert den CO2-Fußabdruck der Informations- und Kommunikationstechnologie-Branche (IKT) und geht dabei über die Betrachtung des reinen Stromverbrauchs von IKT-Produkten hinaus. Die Studie bezieht hierbei beispielsweise die CO2-Emissionen ein, die mit Energiebedarf und Materialien während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts einhergehen.
Die Klimaauswirkungen der IKT sind komplex, da sie drei Ebenen umfassen. Dazu gehören direkte CO2-Emissionen, die mit der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von IKT-Lösungen verbunden sind, indirekte positive oder negative Emissionseffekte durch die Nutzung von IKT-Lösungen (zum Beispiel Substitutionsgüter und Optimierung) und die Beeinflussung von Verhalten und Präferenzen. So ersetzen heute Skype-Konferenzen physische Geschäftsreisen und Musik-Streaming steht der Produktion und logistischen Verarbeitung von CDs gegenüber.
In Sachen Stromverbrauch im Mobilfunk haben die Autoren festgestellt, dass der Energieverbrauch trotz der Zunahme des weltweiten Datenverkehrs um das zehnfache konstant geblieben ist. IKT-Lösungen machen zirka 1,4 Prozent der globalen CO2-Emissionen und zirka 3,6 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs aus. Gleichzeitig steht die Branche aber auch für zirka sechs Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Laut den Autoren der Studie machen die durch transatlantische Hin- und Rückfahrten produzierten CO2-Emissionen pro Person ein ähnliches Volumen wie die Nutzung eines Smartphones über 50 Jahre hinweg aus. Trotzdem mahnen die Autoren und appellieren an die Leser der Studie.
Pernilla Bergmark, Master Researcher bei Ericsson und Mitautor der Studie, sagt: „Lassen Sie uns hier keinen Fehler machen. Auch wenn dieser Bericht Ihnen zeigt, dass Ihr digitaler Fußabdruck geringer ist, als Sie vielleicht annehmen, ist dies keine Entschuldigung für Untätigkeit. Ericsson war eine treibende Kraft, die gezeigt hat, wie die digitale Technologie die Kohlenstoffemissionen bis 2030 halbieren kann. Wir sind eines der ersten Unternehmen, das sich wissenschaftlich fundierte Ziele gesetzt hat, um den globalen Temperaturanstieg auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen“.
Der Report skizziert darüber hinaus sowohl in der IKT-Branche als auch davon ausgehend ein großes Potenzial. So könne der CO2-Fußabdruck des IKT-Sektors an sich wiederum um über 80 Prozent reduziert werden, wenn der gesamte verbrauchte Strom aus erneuerbaren Energiequellen käme. Gleichzeitig habe die IKT-Industrie das Potenzial, um die CO2-Emissionen in anderen Branchen um bis zu 15 Prozent zu verringern. In diesem Kontext veröffentlichte Ericsson zuletzt gemeinsam mit Forschungsinstituten wie dem KTH Royal Institute of Technology und NGOs wie Future Earth und WWF den Report „Exponential Roadmap 2019“. Basierend auf dem Report wurde zudem beim World Economic Forum in Davos das „1.5 °C PLAYBOOK“ vorgestellt, das Unternehmen eine Blaupause für die Erreichung der Klimaziele bieten soll.
Die vollständige Studie sowie den zugehörigen Podcast finden Sie hier.
Über Ericsson
Ericsson ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der Kommunikationstechnologie und -dienstleistungen mit Firmenzentrale in Stockholm, Schweden. Kerngeschäft ist das Ausrüsten von Mobilfunknetzen. 40 Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs werden über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Mit innovativen Lösungen und Dienstleistungen arbeitet Ericsson an der Vision einer vernetzten Zukunft, in der jeder Einzelne und jede Branche sein / ihr volles Potenzial ausschöpfen kann.
Aktuell hält Ericsson 80 kommerzielle Vereinbarungen und Verträge mit Mobilfunknetzbetreibern weltweit. Darüber hinaus ist Ericsson an einem Großteil aller kommerziell eingeführten 5G-Livenetze beteiligt. Zu den 24 durch Ericsson unterstützten 5G-Livenetzen weltweit zählen unter anderem auch Netze in Deutschland und der Schweiz. www.ericsson.com/5G
Das 1876 gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 99.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und arbeitet mit Kunden in 180 Ländern zusammen. 2018 erwirtschaftete Ericsson einen Nettoumsatz von 210,8 Milliarden SEK. Ericsson ist an der NASDAQ OMX in Stockholm und der NASDAQ in New York gelistet. In Deutschland beschäftigt Ericsson rund 2.700 Mitarbeiter an 13 Standorten – darunter rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E). Der Hauptsitz ist Düsseldorf.