06 Dez Mit schnellen Satelliten-Lösungen gegen weitere Jahre der digitalen Isolation
Gleich vorweg: natürlich brauchen wir Glasfaser und Mobilfunk möglichst flächendeckend! Aber eine Million Menschen, eine halbe Million Haushalte werden noch lange auf den Anschluss an hochleistungsfähige Netze warten – trotz aller Anstrengungen beim Gigabitausbau. Wir dürfen die Bürgerinnen und Bürger nicht mit rechtlichen Ansprüchen auf schnelles Internet abspeisen oder Ausbauzielen, die letztlich immer von Ausbaukapazität und Geschwindigkeit abhängig sein werden. Selbst wenn wir schneller sind als alle anderen Länder in Europa werden viele noch lange Jahre auf Gigabit und Bagger warten müssen. Die Betroffenen sind entweder nur sehr prekär versorgt oder gar nicht an das Internet angebunden. Dazu gehören auch Randlagen in sehr gut versorgten Gebieten. Hochmoderne Satellitenkommunikation bieten eine Lösung im Hier und Jetzt.
Es ist ein gutes Signal für die Betroffenen, dass sich auch die Bundesregierung anlässlich des Digital-Gipfels 2020 mit renommierten Unternehmen und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt unter Leitung des VATM zu den Möglichkeiten der Satellitenkommunikation ausgetauscht hat und einer zukünftig stärkeren Bedeutung der Satellitenkommunikation positiv gegenübersteht.
Die Satellitentechnik ist startbereit, um die am stärksten unterversorgten Haushalte und Unternehmen aus der digitalen Wüste herauszuführen – mit 100 Mbit/s und Latenzzeiten, die kein Hemmschuh mehr für Sprache und Daten sind. Was die Branche jetzt benötigt, ist ein Commitment der Bundesregierung für einen politischen Rahmen und eine finanzielle Förderung. Schon eine staatliche Digitalisierungshilfe von 500 Euro pro Anschluss wäre eine zielgerichtete, finanzierbare und – im Vergleich zu anderen Förderungen – eine faire Unterstützung für die betroffenen Bürger.
Der Vorteil der Satelliten-Lösung: auch die ländlichsten und abgelegenen Haushalte, Gewerbebetriebe oder Höfe können schnell und ohne großen Bau- oder Einrichtungsaufwand erschlossen werden. Die Kosten pro Haushalt liegen hier deutlich niedriger als die Erschließung einzelner Häuser per Glasfaser. Förderung wäre hier kein Ersatz sondern komplementär zur Glasfaserförderung, die aber kurzfristig nicht überall gleichzeitig zum Glasfaserausbau führen kann und wird.
Unterstützung erhält die Branche auch vom Wirtschaftsforum der SPD, deren Vizepräsident, Matthias Machnig, betont: „Die Corona-Krise hat deutlich gemacht, wie wichtig digitale Infrastruktur und digitale Teilhabe sowohl sozial als auch ökonomisch gesehen sind. Ohne Digitalisierung wäre vieles gar nicht möglich.“
Zu den Möglichkeiten der Satelliten-Kommunikation finden Sie hier das Statement von VATM-Präsidiumsmitglied Hans Peter Schmitt, Geschäftsführer Eutelsat Deutschland. Lesen Sie hier außerdem das VATM-Positionspapier.