12 Sep VATM eröffnet Büro in Brüssel
Das neue Brüsseler Büro des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Köln, hat Anfang September seine Arbeit aufgenommen. Der Branchenverband, der über 50 private Telekommunikationsunternehmen unter seinem Dach vereinigt, wird damit neben Berlin künftig auch am Sitz der EU verstärkt Präsenz zeigen. Die Leitung des Brüsseler Büros wurde Andrea Weißenfels übertragen.
Die Repräsentanz des VATM in Brüssel und die damit verbundene Nähe zu den Verantwortlichen auf EU-Ebene sind im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Telekommunikationsbranche von herausragender Bedeutung. Denn genauso wie in den achtziger Jahren von Brüssel der Impuls für die dann1998 in Deutschland vollendete Liberalisierung ausging, werden auch heute die entscheidenden Weichen für die Zukunft des Wettbewerbs auf den europäischen Telekommunikationsmärkten in Brüssel gestellt. Gerade angesichts der aktuellen Probleme auf dem deutschen TK-Markt hält der VATM ein starkes Engagement der EU zur Durchsetzung von europaweit chancengleichem Wettbewerb zwischen Ex-Monopolisten und den neuen Carriern für dringend erforderlich.
Der VATM ist europaweit der erste nationale Verband von Telekommunikationsanbietern, der in Brüssel ein eigenes Büro unterhält. Er verfolgt damit zum einen das Ziel, die unternehmerischen Planungen seiner Mitglieder durch rechtzeitige, verläßliche Informationen „aus erster Hand“ zu unterstützen und ihre vielfältigen Wettbewerbsprobleme in Brüssel zu erörtern. Darüber hinaus ist es aus Sicht des VATM höchste Zeit, in Zusammenarbeit mit anderen Branchenzusammenschlüssen in Brüssel ein starkes Gegengewicht zu bilden zu den Aktivitäten der Ex-Monopolisten, die dort traditionell engen Kontakt zu den politischen Entscheidungsträgern suchen.
Die für den gestrigen Dienstag vorbereitete offizielle festliche Eröffnung des Brüsseler VATM-Büros fand angesichts der Terror- Anschläge in den USA in dieser Form nicht statt. VATM-Präsident Dr. Joachim Dreyer sagte in einer kurzen Begrüßung der eigens zum Termin angereisten rund 200 Gäste, an einem solchen Tag müssten die Telekommunikationsbranche und ihre Probleme in den Hintergrund treten. Auch Karel van Miert, ehemaliger EU-Wettbewerbs
kommissar, verzichtete unter dem Eindruck der Ereignisse auf den Vortrag seines Referats. Dennoch blieben die Gäste beieinander, um in kleinen Gruppen ihre Gedanken auszutauschen.