09 Sep. VATM feiert 25jähriges Jubiläum mit 500 Gästen: Blick zurück und die Zukunft im Visier
25 Jahre VATM bedeutet 25 Jahre Wettbewerb und Entwicklung im Telekommunikationsmarkt. Der VATM feierte am 6. September in Berlin ein sehr besonderes, großes Jubiläumsfest mit mehr als 500 Gästen. Vertreten war das Who-is-who der Wettbewerber im TK-Markt, hochrangige Gäste aus Politik, Ministerien, Regulierung und Wissenschaft, aus befreundeten Verbänden und Wirtschaftszweigen.
Vielen Dank für die vielen Gratulationen zum Jubiläum, danke dafür, dass Sie alle so zahlreich gekommen sind und danke auch für die vielen, vielen so positiven Rückmeldungen zu unserer Feier.
Blick zurück und die Zukunft im Visier, darum ging es an diesem Abend in hochspannenden, aktuellen und durchaus kontroversen Diskussionsrunden. Vor 25 Jahren hatten junge Unternehmen mit enormem Mut, Begeisterung und mit Visionen den liberalisierten TK-Markt aufgerollt. Mut hatte zuvor auch die Politik, die den Weg dafür frei gemacht hatte und mit viel Mut nahm sich zeitgleich eine junge Behörde die Regulierung des Marktes vor.
„Heute brauchen wir genau das: Mehr Mut bei vielen politischen und regulatorischen Entscheidungen, um die Digitalisierung und die Gigabit-Gesellschaft voranzubringen“, betonte David Zimmer, VATM-Präsident und Mitglied des Advisory Committees der Deutsche Glasfaser Unternehmensgruppe, in seiner Eröffnungsrede anlässlich 25 Jahren VATM in einer zukunftsweisenden Location, dem Futurium in Berlin. „Den Unternehmen, die damals am Start waren, war sehr bewusst, dass man nur gemeinsam einen neuen Markt formen und ein starkes Gegengewicht zum Ex-Monopolisten bilden konnte. Für den VATM begannen damit intensive Jahre des Ringens um faire Bedingungen.“
Valentina Daiber, Vize-Präsidentin des VATM und Vorstand Recht & Corporate Affairs Telefónica, hob in ihrer Eröffnung des Abendprogramms hervor, dass der Markt auch nach 25 Jahren Liberalisierung nicht am Ende einer Entwicklung, sondern am Anfang von unendlich vielen Möglichkeiten stehe, für die aber nach wie vor die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten.
Dass der VATM als starker Verband heute ebenso wichtig ist wie vor 25 Jahren, dass es damals wie heute um faire Bedingungen für die Wettbewerber auf dem TK-Markt geht, diese Themen standen auch im Mittelpunkt der Paneldiskussionen an diesem Tag.
Staatssekretär Stefan Schnorr, Bundesministerium für Digitales und Verkehr, der den kurzfristig aus Termingründen verhinderten Minister vertrat, betonte die Aufgabe der Politik, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um die Erfolgs-Story der Telekommunikationsbranche weiterzuschreiben. Gesetzliche Möglichkeiten, um das besonders heftig diskutierte Problem des Überbaus beim Glasfaserausbau in den Griff zu bekommen, sah er allerdings nicht. Da müsse die Branche Vorschläge liefern, hob Schnorr hervor.
Wie brandgefährlich Überbau für den Glasfaserausbau ist, war auch Thema einer intensiven Diskussionsrunde über „Deutschlands Zukunft – Wieviel Regulierung braucht der Markt?“ mit Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, Dr. Wilhelm Eschweiler, Vizepräsident der Bundesnetzagentur, Dr. Sören Trebst, CEO 1&1 Versatel, Jan Budden, CEO und Mitgründer der Deutsche GigaNetz GmbH, Markus Hendrich, CEO ecotel communication ag und Rickmann v. Platen, CCO der freenet AG. Kein Überbau, Open Access und Kooperationen, ebenso wie eine starke Dienste-Landschaft, starke Regulierung und diskriminierungsfreier Zugang waren die klaren Wünsche und Erwartungen der Branchenvertreter.
Keine Zukunft ohne „Nachhaltigkeit und digitale Infrastrukturen“. Dass sich der Markt gerade bei diesen Fragen gewaltig verändert, war das Fazit der zweiten Panelrunde mit Karsten Rudloff, Geschäftsführer dtms GmbH, Stephan Drescher, Geschäftsführer E.ON TowerCo, Wolfram Rinner, Geschäftsführer GasLINE, Jochen Busch, CCO PŸUR | Tele Columbus und Daniel Redanz, CSO vitroconnect GmbH. Nachhaltigkeit, darin waren sich die Panelisten einig, ist der Schlüssel für die Telekommunikationsbranche der Zukunft, mit durchdigitalisierten Nutzern, die dank Dienste der Zukunft nachhaltige Kunden sind. Grundlage für mehr Nachhaltigkeit und schnelle Netze mit entsprechender Bandbreite seien aber standardisierte Baugenehmigungsverfahren und einheitliche Prozesse, die nach wie vor fehlten.
25 Jahre Liberalisierung: Sind wir da, wo wir vor 25 Jahren hinwollten? – eine zentrale Frage der abendlichen Panelrunde mit Staatssekretär Stefan Schnorr, BMDV, Prof. Dr. Jochen Kühling, Vorsitzender der Monopolkommission, der aus den USA zugeschaltet war, Andreas Pfisterer, CEO, Deutsche Glasfaser, Markus Haas, CEO, Telefónica Deutschland, Matthias Kurth, ehemaliger Präsident Bundesnetzagentur und Jürgen Grützner, Geschäftsführer des VATM. Mehr Geschwindigkeit durch beschleunigte Genehmigungsverfahren und Planungssicherheit für Investoren, das sind die Kernanliegen der Branche an die Politik. Prof. Dr. Jürgen Kühling mahnte allerdings, dass es mindestens genauso zwingend sei, die Gesellschaft bei der Digitalisierung mitzunehmen und gegen eine „Not-in-my-backyard“-Mentalität einzuwirken.
Viele Erinnerungen rundeten die intensiven Diskussionen ab. Einen besonderen Moment des Innehaltens und Erinnerns schuf VATM-Geschäftsführer Dr. Frederic Ufer, als er die politischen und regulatorischen Gründungsväter und Gestalter auf die Bühne holte: Elmar Müller, damaliger postpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Prof. Klaus-Dieter Scheurle, erster Präsident der Regulierungsbehörde, heute Bundesnetzagentur, und seine Nachfolger Matthias Kurth und Jochen Homann.
Viel Input, viel Stoff für lange Gespräche und ein intensives Networking bei der anschließenden Feier bei guter Musik, leckerem Essen und Trinken in einer lauen Spätsommernacht.
Sehr herzlich bedanken möchten wir uns bei den Unternehmen, die diese wunderschöne Jubiläumsfeier möglich gemacht und uns großartig unterstützt haben:
1&1, Deutsche Glasfaser, Deutsche GigaNetz, ecotel, E.ON TowerCo, freenet AG, Telefónica, GasLINE, SES Satellites, vitroconnect GmbH, DB broadband GmbH, DNS:NET, dtms, e.discom, OpenNumbers, PŸUR | Tele Columbus & Vodafone.