Starker Datenverkehr und neue Lastspitzen: Das Festnetz lebt!

Starker Datenverkehr und neue Lastspitzen: Das Festnetz lebt!

  • Rekord im Vodafone Festnetz: 48.000 Petabyte rauschten 2021 durch das Netz
  • Kabel verzeichnet ein Plus von 26 Prozent, DSL mit 13 Prozent Zuwachs
  • Champions-League-Übertragungen auf Amazon sorgen für Lastspitzen
  • Große Spiele-Downloads machen sich kaum noch bemerkbar

20.01.2022

Das Festnetz pulsiert. Rund 85 Prozent aller Haushalte in Deutschland, mehr als 38 Millionen, haben einen Festnetz-Anschluss. Und der wird rege genutzt. Weniger zum Telefonieren aber mehr denn je zum Surfen. Arbeiten im Home-Office, Video-Streaming und Fußball-Übertragungen sorgen für steigenden Datenverkehr und erstaunliche Lastspitzen. In Summe flossen in 2021 rund 48.000 Petabyte (48 Exabyte) Daten durch die DSL- und Kabel-Glasfaser-Infrastruktur von Vodafone. Ein neuer Rekord! Umgerechnet sind das mehr als 500 Millionen Filme in HD-Qualität.

Auch im zweiten Corona-Jahr ist der Datenverkehr im Vodafone Festnetz stark angestiegen. Die übertragene Datenmenge von 48.000 Petabyte entspricht rund 50 (in dieser Größenordnung heute noch nicht verfügbaren) Festplatten, auf denen sich jeweils etwa elf Millionen HD-Filme auf einem 1 Exabyte großen Speicher ablegen lassen. Zur Einordnung: Ein HD-Film hat eine Dateigröße von ca. 4,5 Gigabyte. Das größte Wachstum verzeichnet Vodafone im Kabel-Glasfasernetz mit einem Plus von 26 Prozent. Im DSL-Netz wuchs das Datenvolumen um 13 Prozent.  Schon ein Jahr zuvor rauschten 37.000 Petabyte durchs Netz, im Jahr 2019 waren es noch 27.000 Petabyte. „Wir gehen davon aus, dass das Datenwachstum auch in diesem Jahr deutlich ansteigen wird“, prognostiziert Gerhard Mack. Denn im vergangenen Jahr hat Vodafone den einmillionsten Gigabit-Kunden gewonnen.

Upstream: Aus dem spitzen Schneidezahn ist ein kräftiger Backenzahn geworden

Besondere Lastspitzen wie noch im ersten Pandemie-Jahr, als Millionen Arbeitnehmer im Lockdown urplötzlich ins Home-Office und Schüler von zu Hause aus lernen mussten, haben kaum noch Einfluss auf die kritischen Spitzenlastzeiten, in denen besonders viele Nutzer im Internet unterwegs sind. Dies gilt auch für den Upstream, den Weg der Daten vom Kunden ins Internet. Geblieben ist beim Upstream die „Backenzahn“-Optik in den Auswertungen. Vor der Corona-Pandemie lag die Spitzenlastzeit ausschließlich in den Abendstunden – die Kurven entsprachen dem Bild eines spitzen Schneidezahns. Heute legt der Datenstrom im Upstream regelmäßig ab neun Uhr los und bleibt bis in den späten Nachmittag relativ konstant – die Auswertungskurve ähnelt nach wie vor einem Backenzahn, ist aber leicht abnehmend – der Zahn transformiert sich zurück. Zum Glühen bringt dies die Leitungen aber nicht mehr: Vodafone setzt mittlerweile auch im Upstream den Kabel-Standard DOCSIS 3.1 ein, der effizienter als der Vorgänger ist und damit für zusätzliche Kapazität sorgt. Gerhard Mack: „Egal, welcher Zahn da noch kommt, unser Kapazitäts-Management trägt Früchte. Auch wenn jetzt wieder viele Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten und Video-Telefonate durchführen bleibt das Netz stabil. Wir haben unser Festnetz an den richtigen Stellen gestärkt.“

Datenautobahn: Berufsverkehr ab 9 Uhr, Freizeitverkehr ab 17 Uhr

Deutlich sichtbar machen Festnetz-Auswertungen, zu welcher Zeit der „Berufsverkehr“ auf der Datenautobahn beginnt und wann der „Freizeitverkehr“ beginnt. „Zwischen 8 und 17 Uhr fließen besonders viele Daten in Richtung Microsoft-Server. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit hat sich der Datenverkehr hier mehr als verzehnfacht“, sagt Gerhard Mack. „Grund dürfte die weit verbreitete Teams-Nutzung sein.“ Ab 17 Uhr sinkt der Berufsverkehr rapide ab, die Datenströme verlagern sich in Richtung Server von Amazon, Netflix oder Google (YouTube) und lassen sich vermutlich dem Freizeitbereich zuordnen. Den größten Anteil im Festnetz machen Daten aus, deren Quelle Netflix ist. Rund 25 Prozent macht der Netflix-Verkehr am Gesamtkuchen aus.

Gaming: Große Spiele-Downloads machen sich kaum noch bemerkbar

Im Lockdown im Frühjahr 2020 hatte die Veröffentlichung von großen Spiele-Downloads das Netz vor Herausforderungen gestellt. Heute fallen diese nicht mehr ins Gewicht. „Wahrscheinlich haben die Nutzer in Zeiten des Lockdowns 2020 besonders viel gezockt. Heute fallen Spieleneuerscheinungen in den Auswertungen nicht mehr ins Gewicht“, meint Gerhard Mack. Besonders populär war in der Corona-Zeit Fortnite – selbst bei einer vergleichsweise kleinen Dateigröße von 2 Gigabyte haben die Auswertungen deutliche Ausschläge nach oben gezeigt. Bei Dateigrößen im zwei- oder dreistelligen Gigabyte-Bereich (Call of Duty mit 60 Gigabyte oder Doom Eternal mit 60 Gigabyte) hatten sich die Lastspitzen zum Erscheinungszeitpunkt des Updates sogar über einen längeren Zeitraum verfestigt.

Fußball: Champions-League-Übertragungen auf Amazon sorgen für Lastspitzen

Anders sieht es dagegen bei Fußballspielen aus. In den Abendstunden steigt im Festnetz der Datenverkehr immer dann deutlich an, wenn abends auf Prime Video oder DAZN Fußball-Spiele übertragen werden. Für Lastspitzen sorgen insbesondere die Champions-League-Übertragungen von Amazon. Gerhard Mack mutmaßt: „Jeder Prime-Kunde kann die Spiele sehen, ein separates Fußball-Abo ist nicht notwendig. Also klicken viele einfach rein, wenn sie nichts Spannendes im Filmkatalog finden.“ Den bislang höchsten Wert in der Spitze verzeichnete Vodafone mit 22 Tbit/s im November 2021 beim Spiel von Borussia Dortmund gegen Besiktas Istanbul. An Tagen ohne Fußballübertragungen liegen die Spitzenwerte bei etwas 17 TBit/s. Ein Trend, der sich langsam verfestigt: Fußballspiele in unteren Klassen, die live im Web als Stream übertragen werden, bringen auf lokaler Ebene die Leitungen zum Glühen. „Wenn man nicht ins Stadion darf oder nicht möchte, schaut man sich als richtiger Fan die Spiele der eigenen Mannschaft eben auf dem Bildschirm an. Das gilt für die erste wie für die dritte oder die vierte Liga“, sagt Gerhard Mack. Erinnern kann er sich auch an eine besonders hohe Leistungsspitze im Stuttgarter Netz, den sich im Team bei der Netzanalyse zunächst keiner erklären konnte. „Wir fanden dann heraus, dass die Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit das Champions-League-Spiel zweier Top-Clubs ohne deutsche Beteiligung war. Beide haben in Stuttgart große Anhängerschaften und die haben dann unsere Leitungen in Stuttgart zum Glühen gebracht“, sagt Gerhard Mack.

Überblick: Vodafones Netzausbau 2021

In 2021 hat Vodafone mit mehr als 1.000 Ausbau- und Modernisierungsmaßnahmen in seinem bundesweiten Kabel-Glasfasernetz 1,5 Millionen neue gigabit-fähige Internet-Anschlüsse geschaffen. 23,7 Millionen Haushalte, die über einen Kabel-Anschluss versorgt werden, können mit Gigabit surfen das sind etwa 60 Prozent der Bevölkerung in Deutschland. Da, wo Vodafone mit seinem bestehenden Kabel-Glasfasernetz nicht hinreicht, baut oder betreibt das Unternehmen zusätzlich neue GlasfaserNetze. Allein in diesem Jahr rollten die Bagger in 20 Städten und Landkreisen für rund 100.000 Haushalte. Und mit Vertragsunterzeichnungen und Vorvermarktungsstarts in weiteren 14 Regionen für fast 85.000 Haushalte hat das Unternehmen hier bereits die Weichen für einen zügigen Glasfaser-Ausbau gestellt. Und auch den deutschen Mittelstand hat Vodafone im vergangenen Jahr vielerorts auf die digitale Überholspur gebracht. Bis heute können bereits über 40.000 Unternehmen in 600 Gewerbegebieten gigabit-schnelle Glasfaser-Anschlüsse buchen.

Hintergrundinformationen zur Auswertung

Zur Auswertung herangezogen wurde ein regionaler Backbone im Vodafone Festnetz, über den die Daten ins Internet und zurück fließen. Die angegebenen Daten basieren auf Tages- bzw. Wochenspitzenwerten, zeigen den maximalen Peakverkehr pro Sekunde/pro Tag. Bei der Auswertung handelt sich um händische Verknüpfungen von Peaks und Anlässen.

 

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